14 Jahre Dienst beim 4. Husaren Regiment (1793 - 1806)

 

Während seiner Dienstzeit bei den Husaren wurde der "Revolutionskalender" eingeführt, so ist beim militärischen Dienstbüchlein von Jean-Etienne Coulot Begriffe nach der Zeitrechnung des Revolutionskalenders sowie nach der Zeitrechnung des gregorianischen Kalenders zu sehen, welches zu Verwirrungen führen kann: (Dokument 1, oben links)

Am 22. September 1792 wurde die Monarchie abgeschafft und das laufende Jahr in das „Jahr I der Republik“ umbenannt (An I de la République Française; „Jahr 1 der Französischen Republik“). Am 5. Oktober 1793 entschied der Nationalkonvent, auch die Zählung der Tage und Monate zu erneuern („2. Republikanischer Kalender“). Dieser Kalender trat am 24. November 1793 (4. Frimaire II) rückwirkend ab dem 22. September 1792 in Kraft. Der Teil des Jahres 1793 bis zum 21. September, der vorher zum Jahr II gezählt hatte, wurde dem Jahr I zugeschlagen. Der 2. Republikanische Kalender galt bis zum 31. Dezember 1805. 

Dienst beim 4ème Hussard von COULOT Jean-Etienne

Dienstgrad Datum der Beförderung Armeeteil kommandierender General
Maréchal des Logis 18.07.1793 Légion de la Nievre  
Maréchal des Logis 16.Pluviôse 2 (04.02.1794) 4ème Hussard / Armée du Nord Général Dampierre / Custine / Houchard /Pichegru
Adjudant 1. Ventôse 4 (20.02.1796) 4ème Hussard / Armée de Sambre & Meuse Général Jourdan / Hoche
Sous-Lieutenant 12. Germinal 4 (01.04.1796) 4ème Hussard / Armée de Mayence Général Augereau / Joubert
Sous-Lieutenant   4ème Hussard / Armée du Danube Général Jourdan / Masséna
Sous-Lieutenant   4ème Hussard / Armée du Rhin Général Moreau
Lieutenant 20. Germinal 8 (10.04.1800) 4ème Hussard / Armée du Rhin Général Moreau
Adjudant-major 22. Ventöse 10 ( 13.03.1802) 4ème Hussard / Armée d'Hanovre Général Mortier
Capitaine 22. Fructidor 11 (09.09.1803) 4ème Hussard / Armée d'Hanovre Général Mortier / Bernadotte
Capitaine 28.05.1806 Verabschiedung aus der Armee Général Bernadotte

Am  3.Prairial 7 (22.05.1799) wurde Sous-Lieutenant Jean-Etienne Coulot durch einen gegnerischen Säbelangriff beim Gefecht in Winterthur am Kopf verwundet. 8 Monate nach seiner Verletzung wurde Sous-Lieutenant Jean-Etienne Coulot am 22. Ventôse 8 (13.03.1800) zur Beförderung zum "Lieutenant en pied" im gleichen Regiment vorgeschlagen, um an die Funktion von Lieutenant Barbe zu übernehmen, welcher zum Capitaine befördert wurde.

Im Gefecht bei Winterthur am 27. Mai 1799, während der Kriege der Zweiten Koalition gegen das revolutionäre Frankreich, besiegten österreichische Truppen ein französisches Heer bei Winterthur in der Schweiz. Das Gefecht war ein Vorspiel zur Ersten Schlacht von Zürich.

Feldmarschallleutnant Friedrich von Hotze hatte beim Wiederausbruch der Feindseligkeiten im März 1799 den Oberbefehl über die etwa 23.000 Mann starken österreichischen Truppen in Vorarlberg und Graubünden erhalten. Dort sah er sich sofort in Kämpfe gegen französische Truppen unter General André Masséna, dem vom Direktorium Frankreichs ernannten Befehlshaber der „schweizerischen Armee“, verwickelt, in denen er und seine Soldaten sich bewährten. Nachdem sie zunächst Feldkirch im März verteidigt hatten, eroberten sie am 14. Mai 1799 das befestigte Luziensteig zurück.

Hotze setzte nach und ging gemeinsam mit Erzherzog Karl, dem Oberbefehlshaber der österreichischen Armeen in Süddeutschland, Norditalien und der Schweiz, offensiv gegen Masséna vor. Am 27. Mai schlugen sie diesen bei Winterthur und zwangen ihn, sich nach Zürich zurückzuziehen.

Nur wenige Tage später, am 4. bis 7. Juni 1799, besiegten die beiden Masséna in der Ersten Schlacht von Zürich ein weiteres Mal. Masséna sah sich gezwungen, die Stadt den Österreichern zu überlassen und sich hinter die Limmat zurückzuziehen.

 

Militärische Dokumente vom Château de Vincennes - Service Historique de la Défense

 

    

 

 

 

Kurzgeschichte des 4ème Hussard

Das Regiment wurde im August 1779 vom Herzog de Chartres, Louis Philippe Joséph d´Orléans als Husarenregiment «General-Oberst» aus einem Überhang der Husarenregimenter Bercheny, Chamborant und Esterhazy gegründet.
In diesem Regiment diente bis zum Dezember 1794 Michel Ney (später Marschall von Frankreich). Er verließ das Regiment als Capitain. Erst 1793 wurde dem Regiment die endgültige Nr. 4 gegeben, nach dem das Husarenregiment «König Sachsen» nicht mehr zur französischen Armee gehörte. Vorher trug es die Nr. 5.

 
An nachfolgenden Schlachten waren die 4ème beteiligt:

  1792-1794 Armée du Nord, Verfolgung der preußischen Armee nach der Schlacht von Valmy, ausgezeichnet für die Teilnahme am Kampf um Tilsit, Blockade um Valenciennes und Schlacht bei Hondschoote, Angliederung an die Legion de la Niève.
1795 Armée de Sambre-et-Meuse
1796 Armée d´Allemagne und Armée de Mayence
1797 Armée de Mayence und Armée de Danube
1797-1799 Armée du Rhin, ausgezeichnet für die Teilnahme an der Schlacht von Stockach
1800 Armée du Rhin, Teilnahme an der Schlacht von Hohenlinden und Auszeichnung im Gefecht bei Neuburg an der Donau
1805 Schlacht bei Austerlitz
1806 Gefecht bei Schleitz, Schlacht bei Jena, Gefecht bei Halle
1807 Gefecht bei Leibstadt und Mohrungen, Schlacht bei Friedland
1808 Spanien
1809 Schlacht bei Medellin, Gefecht bei Maria de Huerve, Scharmützel bei Burgos
1810 Spanien
1811 Schlacht bei Barrosa, Sagunte und Scharmützel in der Nähe von Daroca
1812 Spanien
1813 Scharmützel bei Yecla, Schlacht bei Großbeeren, Gefecht bei Ordal
1814 Verteidigung von Magdeburg, Scharmützel bei Lous-le Saumer und Lyons
1815 Schlacht bei Ligny, Waterloo

Das Regiment wurde am 12. Mai 1814 aufgelöst und während der 1. Restauration in Régiment «Monsieur» also das 14ème Régiment de Hussards umgewandelt. Nach dem Feldzug von 1815 wurde es im November erneut aufgelöst und 1816 in das 3ème Régiment des Hussards «de la Moselle» umformiert.

 

HUSAREN - ein ganz spezielles Völkchen

Zitat aus den Seiten 98 und 214 aus dem Buch: Historische Uniformen von Liliane und Fred Funcken

Jean Comte de Gassion - Marschall von Frankreich schrieb: " Ich weiss nicht, wieviele Standarten erobert worden sind, denn die Husaren haben sich ihrer bemächtigt. Und ihnen kann man sie nicht wieder wegnehmen, da sie die vergoldeten Teile einschmelzen und sie im übrigen für ihre Zwecke benutzen" Marschall von Lacolonie sagte: "Genaugenommen sind sie Banditen zu Pferde". 

Lange Zeit musste ihre Offiziere es vermeiden, sie "kurzzuhalten", da sie sonst Gefahr liefen, schlicht und einfach ermordet zu werden. Niemand hätte das Abenteuer gewagt, ihnen einen Angriff zu befehlen, ohne vorher ihre Billigung einzuholen, denn sonst hätte der zu selbstsichere Offizier im Ernstfall allein dagestanden!

Da die ungarischen Rekruten seltener wurden, verpflichtete man Polen und Türken, danach Deutsche und schliesslich gar Franzosen aus den Rheinprovinzen, die nur deutsch sprachen. Alle lernten jedoch, auf die überzeugendste Weise ungarisch zu fluchen! Alle Offiziere mussten deutsch sprechen, da die Befehle in dieser Sprache erteilt wurden. Am Ende der Monarchie war die Disziplin äusserst streng geworden und so hart wie in keinem anderen Kavallerie-Regiment.

Die Husaren-Regimenter, von denen es 1793 noch 13 gab, wurden allmählich abgebaut. So gab es 1799 noch zwölf Regimenter, 1803 nur noch zehn. Mit ihrem Pelz, dem Dolman und der Säbeltasche waren die Husaren die prächtigsten Reiter des Kaiserreichs. Ihre Regimenter wetteiferten um die höchste Eleganz und boten dem Auge, mehr noch als alle anderen, das glänzendste Schauspiel.

Gerade der Glanz ihrer Uniform verpflichtete sie, sich selbst zu übertreffen, verbot ihnen, irgendwer zu sein. So galoppierten sie von Heldentat zu Heldentat in Feindesland, ohne Rivalen zu haben, unternahmen ferne Streifzüge und kümmerten sich nicht um ihre rückwärtigen Verbindungen. Als Kopfbedeckung trugen die Husaren 1804 einen schwarzen Tschako mit weissen Behängen und einem Stutz in der Abzeichenfarbe. Ihre an den Schläfen zu dicken Zöpfen geflochtenen Haare sollten einen Schutz gegen Schläge mit der blanken Waffe bilden. Bewaffnet waren die Husaren mit einem Säbel, Model des Jahres IV (1796) und dem Karabiner von 1786.

 

Maréchal de France

Der Rang Marschall von Frankreich, frz. Maréchal de France, war ursprünglich das militärische Stellvertreteramt des Kronfeldherrn (Connétable von Frankreich).

Nachdem der Rang eines Marschalls von Frankreich im Jahre 1793 abgeschafft worden war, führte Napoléon ihn am Tag nach der Ausrufung des Kaiserreichs, am 19. Mai 1804, wieder ein und ernannte noch am selben Tag 18 Divisionsgeneräle zu Marschällen des Kaiserreichs (Maréchaux d'Empire), davon 5 der Generäle unter welchen Capitaine Jean-Etienne Coulot diente.

  • Général Jourdan
  • Général Masséna
  • Général Augereau
  • Général Mortier
  • Général Bernadotte
  • Général Moreau (1814- postum)

 

Die Generäle

Armée du Nord Armée du Nord Armée du Nord Armée du Nord
06.04.1793 - 08.05.1793 28.05.1793 - 16.07.1793 11.08.1793 - 23.09.1793 09.04.1794 - 18.10.1794   /   05.12.1794 - 20.03.1795
Auguste Henri Marie Picot, marquis de Dampierre  

19. August 1756 in Paris; † 9. Mai 1793 bei Condé

Adam-Philippe, comte de Custine 

4. Februar 1740 in Metz; † 28. August 1793 in Paris

 [*Vater des Ehemanns der Partnerin des Vaters der Schwägerin des Ehemanns der Cousine 10.Grades der Ehefrau des Ur-Grossonkel 5.Grades der Schwägerin der Ehefrau des Ur-Grossneffen des 2xUr-Grossonkel durch Heirat von Fabian Coulot]

Jean-Nicolas Houchard  

1740 in Forbach, Lothringen; † 17. November 1793 in Paris

Jean-Charles Pichegru 

16. Februar 1761 in Arbois ; † 5. April 1804 in Paris

Armée de Sambre-et-Meuse Armée de Sambre-et-Meuse
02.07.1794 - 20.12.1794  /  01.03.1795 - 21.01.1796  /  29.02.1796 - 30.07.1796  /  08.08.1796 - 23.09.1796 26.02.1797 - 30.07.1797
Jean-Baptiste, comte Jourdan  

 29. April 1762 in Limoges; † 23. November 1833 in Paris

Louis-Lazare Hoche  

25. Juni 1768 in Montreuil bei Versailles (heute quartier Montreuil); † 18./19. September 1797 in Wetzlar

Armée de Mayence

Armée du Danube

Armée du Danube

Armée du Rhin

30.07.1798 - 07.10.1798

07.03.1799 - 08.04.1799

09.04.1799 - 29.11.1799

10.03.1797 - 27.03.1797  / 20.04.1797 - 09.09.1797 28.12.1799 -04.05.1801

Barthélemy-Catherine Joubert  

14. April 1769 in Pont-de-Vaux; † 15. August 1799

Jean-Baptiste, comte Jourdan  

29. April 1762 in Limoges; † 23. November 1833 in Paris

André Masséna, Marschall von Frankreich, Herzog von Rivoli und Fürst von Essling 

6. Mai 1758 in Nizza; † 4. April 1817

Jean-Victor-Marie Moreau  

14. Februar 1763 in Morlaix; † 2. September 1813 in Laun

Armée du Rhin

Armée d'Hanovre

Armée d'Hanovre

07.10.1797 - 13.12.1797  /  14.12.1797 - 03.02.1798

1804

14.05.1804 - 30.09.1805

Pierre-François-Charles Augereau  

11. November 1757 in Paris/St. Marceau; † 12. Juni 1816 in La Houssaye-en-Brie, Herzog von Castiglione

Édouard Adolphe Casimir Joseph Mortier, Herzog von Treviso

 13. Februar 1768 in Le Cateau-Cambrésis, Departement Nord; † 28. Juli 1835 in Paris

Bernadotte, Jean-Baptiste-Jules, Marschall des französischen Kaiserreichs, Fürst von Pontecorvo und, unter dem Namen Karl XIV. Johann, König von Schweden und Norwegen, 
26. Januar 1764 zu Pau in Departement Basses Pyrénées geboren und starb am 8. März 1844 im königlichen Palast zu Stockholm.


[*Ur-Grossvater des Ehemanns der Grossnichte 3.Grades der Ehefrau des Ur-Grossonkel 5.Grades der Schwägerin der Ehefrau des Ur-Grossneffen des 2xUr-Grossonkel durch Heirat von Fabian Coulot]

 

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